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Projekte: Senegal – Daan Corona!

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 Vorbemerkung:

Am 9. März 2020 traf sich die Berliner Domkantorei zur Probe. Eine einzige Sängerin war unwissend mit Corona infiziert gewesen. Die 2 Stunden Probe hatten gereicht, um 60 der 80 Anwesenden anzustecken. So schnell kann sich die Covid-19 verbreiten. Und in einem Land wie Senegal mit einer sehr gläubigen Bevölkerung und wo Kirchenchöre und Koranlesungen zum Tagesgeschäft gehören, kann das Coronavirus zu einer Katastrophe führen. Die Ärzteschaft im Senegal befürchtet sogar einen Höhepunkt der Pandemie Mitte August 2020 nach dem islamischen Opferfest, das am 30. Juli stattfinden soll. Dabei geht man zum Gemeinschaftsgebet und besucht sich anschließend gegenseitig mit Danksagungen und Geschenken in einem Land, wo 94% Muslime leben.

Die Herausforderung:

Das Ausgehverbot, das Mitte März im Senegal eingeführt wurde und bis Juni dauern soll und eventuell verlängert werden könnte, hat uns auf den Plan gerufen, denn in unserem Einsatzort gibt es kein Krankenhaus. Dort sind die Frauen sind allein gelassen. Um Abhilfe zu schaffen und zu vermeiden, dass der Ort kein Hotspot der Covid-19 wird, möchten wir die Akteur*innen im Kampf gegen die Covid-19 unterstützen. Wir hoffen, dass unser Ansatz im ganzen Land skaliert werden kann, zumal mit dem Beginn der Landwirtschaftssaison sich große Menschenmengen in Sammelunterkünften bilden werden und zu denselben Folgen wie bei den Mitarbeitern der Fleischverarbeitung in Deutschland führen könnten.

Zielsetzung:

Wir sind stark in Kommunikation und haben Expert*innen, die in Gesundheitsämtern arbeiten. Dazu pflegen wir seit 2007 die Datenbank der afrikanischen Ärzt*innen in Deutschland, die Amts- sowie afrikanische Landessprachen beherrschen. Sie sind ca. 7.000. Diese Personen haben seit dem Ausbruch der Pandemie in Deutschland so viel Erfahrung gesammelt, dass es schade wäre, diese Kenntnisse nicht im Senegal zu vermitteln, zumal die Zahl der Erkrankten in Deutschland ständig sinkt. So haben unsere Expert*innen mehr Zeit für eine Beratung in digitaler Form für Akteur*innen im Senegal. Sie werden den Zielgruppen folgende Themen vermitteln:

– Umgang mit Temperaturmessgeräten, Atem- und Mundschutzmasken, Händedesinfektionsmitteln.

– Beratung der Risikogruppen und Menschen mit Vorerkrankungen, vor allem der vielen Diabetiker*innen im Senegal mit Hilfe von Blutzuckermessgeräten und Teststreifen, die wir zur Verfügung stellen werden.

– Behandlung der Themen: Risikofaktoren, Inkubationszeit, Quarantäne und symptomatische/asymptomatische Patient*innen.

Aufgrund der sehr hohen Müttersterblichkeit in den Jahren 2000 (500 pro 10.000) hatte die senegalesische Regierung im Jahr 2006 eine neue Strategie entwickelt, indem erfahrene Frauen als Vermittlerinnen eingeschaltet wurden. Diese Frauen wurden „Bàjjenu Gox“ genannt. In der Hauptverkehrssprache Wolof bedeutet „Bàjjen“ etymologisch „Tante väterlicherseits“ und im weitesten Sinne „Vertrauensperson“ und „Gox“ bedeutet „Ort“. Diese Akteurinnen sind in der senegalesischen Gesundheitspolitik unumgänglich geworden und ihr Einsatz hat Wirkungen gezeigt, denn die Müttersterblichkeit ist zwar, verglichen mit dem Weltdurchschnitt (211 pro 10 000) immer noch zu hoch, ist aber bis 315 pro 10.000 Frauen deutlich gesunken. inzwischen liegt die senegalesische Rate unter der Rate Subsahara-Afrikas (547 pro 10.000). Quelle: Weltbank 2017.

Auskunft unter:

info@sdg-partnership.de