Digitalisierung in den Schulen Senegals
Artikel aus April 2023

Projekt: „Digital anstelle von Analog“

Vorbemerkung:

Computerräume sind eine Mangelware in den Schulen Senegals und kaum ein Schulkind kann sich ein Notebook leisten. Ergebnis: Smartphones werden nicht nur zum Telefonieren sondern auch für Recherchen im Internet und für soziale Medien benutzt. Aber die Probleme beginnen, wenn die Daten größer werden, wenn man sie ausdrucken muss, wenn Bilder und Texte bearbeitet werden müssen und wenn man mehrere Seiten aufmachen und zeitgleich bearbeiten muss.

Aufgrund den obigen Gründen haben wir uns entschieden, einen Beitrag zu leisten, indem wir Notebooks aus Deutschland Schulen im Senegal spenden. Und begonnen haben wir im Dezember 2022 mit der Sekundarschule CEM Tété Diédhiou der Stadt Ziguinchor im Süden Senegals.

Zusammenarbeit mit dem lokalen Verein RAESZIG
Um uns die Arbeit zu erleichtern, suchen wir uns einen lokalen Partner aus, dessen Mitglieder bereit sind, die Aufgaben ehrenamtlich vor Ort zu übernehmen. In diesem Fall handelt es sich um einen Verein von ehemaligen Schüler*innen der Sekundarschule, die unten abgebildet ist. Wir senden Ihnen die Notebooks per Fracht in den Containerschiffen und sie suchen sich eine Schule in ihrer Nähe aus. Des Weiteren schließen sie eine Vereinbarung mit der Schulverwaltung ab, die dafür sorgt, dass der Computerraum mit Metalltür und den entsprechenden Fenstern gesichert ist. Die Schule muss auch für Computertische und genügend Steckdosen sorgen.

Werbeeffekt

Der lokale Partnerverein nutzt diese Zusammenarbeit, um seine Aktivitäten auszuweiten. So wurde die Einweihung des Computerraumes genutzt, um die lokale Behörden (Schulverwaltungsamt) einzuladen, private Unternehmen als Sponsor zu gewinnen und den Eltern der Schulkinder zu zeigen, was der Verein in der Stadt ehrenamtlich leistet.

Meinung der Schulkinder

Anlässlich der Einweihung des Computerraumes wurden Schulkinder interviewt und nach ihrer Meinung gefragt. Dabei hatten wir in einer Abiturklasse einen einzigen Schüler gefunden, der ein Notebook zu Hause hatte. Alle anderen hatten lediglich ein Handy für ihre Recherchearbeiten.

Schulfrei

Zur Ehre des Tages gab die Verwaltung schulfrei für die ganzen Klassen. Es gab Gesang, Tänze Unterhaltungen mit den Eltern, Behörden, Sponsoren und Vereinsvertreter*innen, die die Notebooks gespendet hatten. Und aufgrund der Tatsache, dass diese Region Senegals für die Wahrung Ihrer Tradition sehr bekannt ist, waren Kirchen- und Moscheevertreter*innen sowie traditionelle Oberhäupter auch zugegen.

Digital anstelle von Analog

Die Veranstaltung lief unter dem Motto „Un bloc technique et scientifique à la rencontre du numérique“ (Ein Technisch- und Wissenschaftszentrum begegnet Digitalisierung). Dieses Motto klingt modern, jedoch muss man sich die Frage stellen, warum ein „Technisch- und Wissenschaftszentrum“ bis Dezember 2022 keinen Computerraum hatte? Dieser Zustand beschreibt leider das Gesamtbild der Schulen im Senegal. Denn hinter dem Namen stecken leider weder Willen noch Anspruch des Schulministeriums. Man muss den Lack abkratzen, um die Realität festzustellen. Dies ist der Anspruch unseres Projektes „Digital anstelle von Analog“ in den Schulen Senegals.

Ziel des Projektes

Wir suchen in Deutschland Sponsoren, die uns Notebooks spenden und uns helfen, das Material in den Senegal per Seefracht zu transportieren. Wir sorgen für die Lagerung vor der Verschiffung, den Transport in den Senegal. Unsere Partner im Senegal sind für die Installation in Partnerschaft mit den Schulen zuständig. Selbstverständlich werden wir es nie schaffen, alle Schulen Senegals mit Notebooks zu bestücken aber wenn wir in jeder Großstadt eine Schule helfen, kann dieses Projekt das Schulministerium zwingen, sich um die anderen Schulen zu kümmern, die ihren Bedarf anmelden werden. Damit wollen die Skalierbarkeit unseres Projektes durch das Schulministerium erreichen.